FORVIA erstes Automobiltechnologie-Unternehmen mit von der Science Based Targets Initiative (SBTi) anerkanntem Netto-Null-Ziel

Die Science Based Target Initiative (SBTi) hat am 6. Juni 2022 den gemeinsamen Fahrplan zur CO2-Neutralität von Faurecia und HELLA bestätigt. Gemeinsam bilden die beiden Unternehmen FORVIA, das siebtgrößte Automobiltechnologie-Unternehmen der Welt. Zielsetzung ist, bis 2045 Netto-Null-Emissionen zu erreichen – entsprechend dem ehrgeizigsten Standard der SBTi. Bislang wurden weltweit nur zwanzig Unternehmen von der SBTi für ihre Netto-Null-Verpflichtungen zertifiziert.

Folgende Ziele sind abgedeckt:

• Gesamt-Netto-Null:
  FORVIA verpflichtet sich, bis 2045 in der gesamten Wertschöpfungskette eine Netto-Null-Emission von Treibhausgasen (THG) zu erreichen, ausgehend vom Basisjahr 2019.
• Kurzfristige Zielsetzungen:
  FORVIA verpflichtet sich, seine absoluten Scope-1- und Scope-2-THG-Emissionen bis 2025 um 80 Prozent zu reduzieren, ausgehend vom Basisjahr 2019. Darüber hinaus verpflichtet sich das Unternehmen, die absoluten THG-Emissionen nach Scope 3 bis 2030 um 45 Prozent zu reduzieren, ausgehend vom Basisjahr 2019.
• Langfristige Zielesetzungen:
  FORVIA verpflichtet sich, die absoluten THG-Emissionen nach Scope 1, 2 und 3 bis 2045 um 90 Prozent zu reduzieren, ausgehend vom Basisjahr 2019.

Dieses dritte Ziel steht für eine 90-prozentige Reduzierung der Emissionen der Produktionsanlagen und Produkte von Faurecia und HELLA während ihres gesamten Lebenszyklus „von der Wiege bis zur Bahre“. Die letzten zehn Prozent werden durch den Abbau von CO2 aus der Atmosphäre kompensiert, indem es in nachhaltigen Materialien wie Kunststoffen gebunden wird. Zu diesem Zweck hat FORVIA vor einem Jahr eine Abteilung für nachhaltige Materialien gegründet.

„Die Anerkennung des SBTi ist sehr ermutigend und bestätigt unsere Effizienz bei der Umsetzung des dringend notwendigen Wandels in unserer Branche. Faurecia ist bereits an vielen Fronten aktiv, um Geschäftswachstum und Umweltschutz zu vereinbaren. Im Interesse unseres Planeten überdenken wir kontinuierlich unsere Produkte (Materialien, Architekturen) und die Art und Weise, wie wir sie herstellen: Heute verbrauchen wir in unseren Produktionsanlagen nur noch so viel kohlenstoffarme Energie, wie unbedingt nötig. Gemeinsam mit HELLA haben wir uns für 2045 ein ehrgeiziges Netto-Null-Ziel gesetzt und damit die Führungsrolle von FORVIA in unserem Sektor bestätigt.“

Patrick Koller, Chief Executive Officer bei Faurecia

Der im Oktober 2021 veröffentlichte Net-Zero-Standard der SBTi bietet ein einheitliches, wissenschaftlich fundiertes Verständnis von „Netto-Null“, das eine umfassende und vollständige Dekarbonisierung erfordert und für alle Branchen weltweit gilt. Er bietet Unternehmen eine zuverlässige Zertifizierung, mit der sie gegenüber Verbrauchern, Investoren und Behörden nachweisen können, dass sie ihre Netto-Null-Ziele Emissionen tatsächlich so schnell und in dem Umfang reduzieren, wie es für Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 °C bis spätestens 2050 erforderlich ist.

„Unsere Fortschritte sind bereits messbar. Bis Ende 2023 werden wir eine Million Quadratmeter Solarpaneele an 150 unserer Standorte in 22 Ländern installiert haben. Das entspricht sieben Prozent unseres weltweiten Strombedarfs und einer Verbesserung unserer Energieeffizienz bis 2021 um acht Prozent innerhalb von nur zwei Jahren. Auf der Produktseite entwickelt unsere Abteilung für nachhaltige Materialien bereits bahnbrechende neue Materialien aus Biomasse und Rezyklaten mit dem Ziel, bis 2025 einen Anteil von 30 Prozent an recycelten Kunststoffen in unseren Fahrzeuginnenräumen zu erreichen. Die Teams von FORVIA sind hoch motiviert, nicht nur den CO2-Fußabdruck unserer Geschäftstätigkeit, sondern auch den der von uns ausgerüsteten Fahrzeuge während ihres gesamten Lebenszyklus zu reduzieren.“

Rémi Daudin, Vice President Sustainability Transformation and Sustainable Materials bei FORVIA

Energie (Scope 1 und Scope 2):

• Partnerschaft mit ENGIE bei Energiesparlösungen, die bis Mitte 2022 an mehr als 100 Faurecia-Standorten in Europa, China, Brasilien und Mexiko eingeführt werden sollen. Damit wird eine Senkung des Energieverbrauchs an den Standorten um 15 Prozent ermöglicht. KPMG hat Faurecia bei der Ausarbeitung seines Programms für die Ausstattung mit Solarpaneelen beraten.
• Power Purchase Agreements (PPA) mit ENGIE und EDP zur Ausstattung von mehr als 150 Standorten in 22 Ländern mit Solarpaneelen. Dies entspricht einer Fläche von insgesamt 100 Hektar an den Standorten von Faurecia weltweit.
• Partnerschaft mit Schneider Electric zum Bezug von Strom aus erneuerbaren Energien außerhalb der Standorte

Materialien (Scope 3):

• Wegweisende Zusammenarbeit mit Veolia, um bis 2025 einen durchschnittlichen Anteil von 30 Prozent an recycelten Kunststoffen bei den Automobil-Innenraummodulen der Gruppe zu erreichen
• Partnerschaft mit dem Hersteller von „grünem“ Stahl, SSAB, zur Entwicklung von Ultra-Low-CO2-Sitzstrukturen
• Gründung einer Abteilung für nachhaltige Materialien, die das Portfolio der Gruppe mit innovativen nachhaltigen und intelligenten Materialien bereichern soll

Wasserstoff:

• Bekenntnis zu Wasserstoff als Energie der Zukunft

Nachhaltige Finanzierung:

• Erfolgreiche Ausgabe von grünen and nachhaltigkeitsbezogenen Anleihen im Jahr 2021

Governance:

• Ernennung von Jean-Bernard Lévy zum neuen Vorstandsmitglied und Vorsitzenden des Governance-, Nominierungs- und Nachhaltigkeitsausschusses von Faurecia. Die Bezeichnung dieses Ausschusses wurde geändert, um die Ausweitung seiner Aufgaben auf die soziale und ökologische Verantwortung besser widerzuspiegeln

Selbstverpflichtungen und Austausch von Best Practices:

• Unterzeichnung des Briefes der „We Mean Business Coalition“ an die G20-Staaten im Vorfeld der COP26 und Mitgliedschaft bei Entreprises pour l'Environnement (EpE), einem französischen Think-Tank, der mehr als 60 französische und internationale Unternehmen aus allen Wirtschaftssektoren vereint, die den Umweltschutz besser in ihre Strategien und Geschäftsentscheidungen einbeziehen wollen

Verbindliche Zusagen zur CO2-Neutralität von HELLA

Die Science Based Targets Initiative (SBTi) ist eine Kooperation zwischen dem Carbon Disclosure Project (CDP), dem Global Compact der Vereinten Nationen (UN), dem World Resources Institute (WRI) und dem World Wide Fund for Nature (WWF). Sie definiert und fördert Best Practices bei der wissenschaftlich fundierten Zielsetzung und bewertet unabhängig die Ziele der Unternehmen.